Begehung der Kreisstraße 156 sehr informativ

Auch eine Dachsfamilie spricht ein Wort mit bei der grundhaften Erneuerung der Kreisstraße 156.
Trotz feuchtem Wetter und niedrigen Temperaturen - im Vergleich zu den Vortagen - freute sich die SPD-Fernwald über das große Interesse, das die Begehung der K 156 am vergangenen Samstag ausgelöst hatte. Bürgermeister Stefan Bechthold konnte ca. 30 Bürgerinnen und Bürger begrüßen. Ein besonderer Gruß galt dem Ingenieurbüro Zick-Hessler, das mit drei Personen teilnahm und den informativen Part der Veranstaltung übernahm. Zudem konnte Bechthold auch den Geschäftsführer der Firma Rinn, willkommen heißen.
Zu Beginn lobte Bechthold und Hessler die sehr gute Zusammenarbeit und den offenen Dialog zwischen Kreisverwaltung, Behörden, Gemeinde, Naturschutz und allen weiteren Beteiligten. Dies sei die Grundvoraussetzung für den schnellen Baubeginn gewesen.
In der anschließenden Begehung wurde detailliert über die einzelnen Baumaßnahmen informiert, z.B. Verlegung von Abwasserkanälen, Änderung bzw. Aufbau der teilweise neuen Trassenführung, das Ableiten von Grundwasser usw. Dabei würden natürlich alle ökologischen Aspekte beachtet, versicherten die beiden Bauleiter. So muss z.B. Rücksicht auf eine seltene Wildrosenart, die nur an drei Standorten in Deutschland zu finden ist, genommen werden. Ein weiteres behutsames Vorgehen beim Abtragen einer Böschung verlangt ein Dachsbau, in dem sich gerade Nachwuchs eingestellt hat. Weiterhin musste der Überlauf von drei alten Quellen, die vor vielen Jahren die Stadt Lich mit Wasser versorgten, während der Baumaßnahmen umgeleitet werden. Die größte Überraschung stellte sich aber beim Abtragen der Bergnase gegenüber der Kläranlage ein. Im unteren Drittel stieß man plötzlich auf eine Tuffsandschicht, die aus vulkanischer Asche entstanden ist. Mit sechs bis acht Meter langen Eisenankern und einem Betonkorsett muss der Berg nach und nach abgefangen werden, bis man nach 3,5 m Tiefe die endgültige Sohle der neuen Straße erreichen wird. Eine unvorhergesehene Maßnahme, die die grundhafte Erneuerung der K 156 um € 260.000,- verteuern wird. Trotz der unvorhersehbaren Schwierigkeiten kommt es aber höchst wahrscheinlich zu keiner Zeitverzögerung, da man in den Wintermonaten voll durcharbeiten konnte. Am Ende der Begehung warb Bürgermeister Stefan Bechthold nochmals um Verständnis für das zusätzliche Verkehrsaufkommen im Ortsteil Steinbach.
Fraktionsvorsitzender Espanion versprach kurz vor Fertigstellung der neuen Straße, eine zweite Begehung durch das Albachtal zu organisieren.